Insolvenzverfahren

Veröffentlicht auf von Nix

Durch verschiedene Umstände (Heirat, kurz danach Entlassung nach fünfjähriger Betriebszugehörigkeit, Hartz4 (nach einem verurteilen Verbrecher benannt), der neue Job hat 1000 Euro netto weniger abgeworfen, der Zweitjob stellte sich mehr oder weniger als Betrug heraus, Schufa hat Umschuldung blockiert, Schuldenberater dürfen nicht beraten wenn jemandem eine Wohnung gehört, dann muss man zum Rechtsanwalt gehen ...) konnte ich im Laufe des Jahres 2005 meine Rechnungen nicht mehr rechtzeitig bezahlen.
Jedenfalls habe ich (wie in der Zwischenzeit ungefähr 2.000.000 andere Arbeitnehmer in Deutschland neben meinem regulären Job als Konstrukteur im Anlagenbau und meinem Nebenjob als Subunternehmer im Transportgewerbe) die erste Stufe des Insolvenzverfahrens durchgemacht. Das bedeutet ein Anwalt muss sämtliche Schuldner erfassen und mit Ihnen über die mögliche Tilgungsraten verhandeln und etwa ein halbes Jahr muss man jeden Tag damit rechnen das sein Konto gepfändet wird.

Am Anfang wusste ich leider noch nicht genügend darüber Bescheid so dass ich Anfang Februar 2006 die Nachricht bekommen habe das mein Konto gepfändet ist und ich für diesen Monat kein Geld mehr bekommen würde. Ich bin dann auf das Amtsgericht und habe gebeten und gebettelt wenigstens ein paar Euro freizugeben. Die Antwort war NEIN!. Das hies ich durfte bei den Nachbarn betteln um etwas zu Essen für meine Familie zu bekommen. Daraufhin war meine Antwort ein Hungerstreik, worauf wenigstens ein bisschen Geld von meinem Konto freigegeben wurde. Von diesem Ereigniss habe ich gelernt dass man in der Lage das Geld vom Arbeitgeber nicht auf sein eigenes Konto sondern auf das von einemAngehörigen oder Bekannten überweisen lassen sollte - Eine zutiefst beschämende Situation für jemanden der hart arbeitet und mit allen Kräften versucht so eine Situation in den Griff zu bekommen.

Kurz vor der Stufe zwei des Insolvenzverfahrens - dem Teil wo das Gericht dann über die Rückzahlung entscheidet bekam ich die Chance in meinen alten Job nur diesmal nicht als Angestellter sondern als Freier Mitarbeiter zurückzukehren. Das bedeutete ein relativ hohes Einkommen mit einer einzigen Unsicherheit. So gut wie alle Schuldner hatten einem Rückzahlungsplan der auch einzuhalten war zugestimmt. Nur die Bank bei der ich mein Wohnungsbaudarlehen hatte war nicht dabei. Ich habe dann bis Februar 2007 noch versucht über eine Rückzahlung (durch den neuen Job währen höhere Raten als ursprünglich möglich gewesen) oder den Verkauf zu verhandeln (der Mieter wollte die Wohnung haben) aber die Bank bestand entweder auf sofortiger kompletter Rückzahlung oder Zwangsversteigerung und DANACH würde man auf mich zukommen um über die Rückzahlung des Restes zu verhandeln. Da das erste logischerweise nicht möglich ist und die Versteigerung sich bis jetzt über 1,5 Jahre hinzieht ist natürlich bis jetzt auch kein Geld geflossen. Nun habe ich (mal wieder als Weihnachtsgeschenk) im Dezember einen Brief vom Gerichtsvollzieher im Briefkasten gefunden. Er will 5000 Euro haben (wie man auf diese Summe kommt wird nicht erwähnt) oder ich habe zu einem Termin im Januar anzutanzen und eine Eidesstattliche Versicherung zu unterschreiben. Falls ich nicht da bin droht man mir in meine Wohnung einzubrechen und sie auszuräumen.

Da es mir nun reicht habe ich darauf per EMail an alle Beteiligten geantwortet dass ich am 8. Januar (morgen) zur Polizei gehen werde und einige Anzeigen werde. Ausserdem werde ich morgen einen Hungerstreik beginnen wobei ich auch keine Getränke zu mir nehmen werde. Nachdem ich sage und schreibe 4 Anwälte und daneben noch bei unzähligen gebeten und gebettelt habe mir doch die Luft zum Leben zu lassen sehe ich keine andere Möglichkeit mehr mich zu wehren.

Einen Einstieg in dieses Thema hat der Dipl. Ingenieur Artur P. Schmidt bei Telepolis mit seiner Artikelserie "Unter Bankstern" veröffentlicht . Ich zitiere hier aus dem vierten Teil: "Geraten Hauskäufer in Zahlungsverzug und muss das Haus sogar versteigert werden, bleiben ihnen die Schulden. Fehlt dann die Sicherheit des Hauses, sind die Kredithaie von den Banken nicht zimperlich, ihre Schulden sofort einzufordern. Diese Panikattacken der Banken, die nicht mehr den Menschen, sondern nur noch das einzutreibende Geld sehen, haben schon viele Familien zerstört.".

Das Geschriebene kann ich voll bestätigen da man durch dieses Vorgehen im Moment ohne wirkliche Not mit Gewalt meine Familie zerstört.

Mehr zum Geschehen in diesem Jahr findet man in der Wikipedia: 2009

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