

Bei den Regensburger Domspatzen kam es Ende der 1950er Jahre zu Kindermisshandungen. Dem Erzbistum München-Freising das eine Komission einrichten will die alte Akten und Archive durchsuchten soll liegen mehrere Hinweise auf Fälle zwischen 1958 und 1973 vor.
Der Katholische Priester Direktor M. praktizierte im Internat Etterzhausen, einer Vorschule der Domspatzen für die jüngeren Schüler, härteste Bestrafungen. In seinen Privaträumen betrieb er Nacktprügeln. Dabei mussten sich die 8 bis 9jährigen Kinder ausziehen und bekamen Schläge mit der Hand. Dabei soll es laut einem der Opfer auch zu Penetrationen gekommen sein.
Franz Wittenbrink (Regisseur und Komponist), ein Neffe des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel, lebte bis 1967 in dem Regensburger Internat der Domspatzen. Er spricht von einem "ausgeklügelten System sadistischer Strafen verbunden mit sexueller Lust". Der Direktor Z. soll sich abens im Schlafsaal zwei bis drei der Jungen ausgesucht und in seine Wohnung mitgenommen haben. Dort wurde anscheinend Rotwein getrunken und der Priester hat mit den Kindern masturbiert. Es soll jeder davon gewusst haben. Ein Mitschüler von Hr. Wittenbrink hat in seinem Jahrgang kurz vor dem Abitur Selbstmord begangen.
Im Münchner Raum werden mehrere ehemalige Chormitglieder die durch die Misslandlungen ein Trauma erlitten haben von Therapeuten behandelt.
Von 1924 bis 1963 leitete Theobald Schrems als Domkapellmeister die Regensburger Domspatzen. Danach von 1964 bis 1994 hatte dieses Amt Georg Ratzinger, der Bruder des heutigen Papstes Benedikt XVI. Er will von allem nichts mitbekommen haben. Von ehemaligen Schülern wird er als "extrem cholerisch und jähzornig" beschrieben. Er soll bis Ende der 1980er Jahre vor Zorn Stühle in die Männerstimmen geworfen haben. Einmal soll er sogar so aufgeregt gewesen sein dass ihm das Gebiss aus dem Mund gefallen sei.
1971 soll ein Ex-Internatsleiter des Knabenchors der 1984 gestorben sein soll wegen einem Übergriff der 1971 stattfand zu elf Monaten Haft verurteilt worden sein.
1958 wurde der damalige Präfekt am Musikgymnasium Regensburg aus dem Dienst entfernt. Der anscheinend auch 1984 gestorbene Geistliche wurde laut einem Pressebericht von damals bei "unsittlichen Handlungen" mit Schützlingen ertappt und soll den Recherchen des Bistums zufolge zu zwei Jahren Haft verurteilt worden sein.
(Spiegel, Focus)
Chronik in den Medien
30.03.2010. Vom Bistum Regensburg sollen nun 14 Fälle teilweise schwerer köperlicher Misshandlungen an Jugendlichen und Kindern bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden (Sueddeutsche).
17.03.2010. Im Schuljahr 1971/72 hat Theologiestudent einen Minderjährigen sexuell missbraucht. Er soll damals entlassen worden sein weil die Mutter eines Schülers berichtet hat dass der Mann nicht die notwendige Distanz zu ihrem Sohn wahren würde. Der heute 61jährige Mann hat diesen Missbrauch eingeräumt. Der Mann wurde vom Bistum Eichstätt mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Seelsorger entbunden. Die Staatsanwaltschaft wurde informiert. 1978 wurde der Mann zum Priester geweiht (
Spiegel).
14.03.2010. Das System der Angst im Internat Etterzhausen (Focus).
13.03.2010. Während bisher nur ältere Fälle bekannt wurden berichtet der ehemalige Schüler Thomas Mayer dass er zu seinem Verlassen des Internats 1992 überall sexuelle und köperliche Gewalt erlebt hat. Er selbst soll im Internat von älteren Schülern vergewaltigt worden sein. In der Wohnung eines Präfekten soll Analverkehr zwischen Schülern praktiziert worden sein (
Spiegel,
Sueddeutsche).
09.03.2010. Georg Ratzinger, der Bruder des Papstes hat zugegeben dass er bis zum Ende der 70er Jahre in den Chorproben bei den Regensburger Domspatzen selbst Zöglinge georfeigt hat. Grün und blau geschlagen habe er aber nie jemanden. Ohrfeigen seien früher die Reaktionsweise auf Verfehlungen oder bewusste Leistungsverweigerung gewesen. Von den Prügelpraktiken durch Direktor M. in der Internatsvorschule hat er seiner Aussage nach von einigen Sängern erfahren, das Ausmaß will er aber nicht gekannt haben (
Heute,
Spiegel). Ehemalige Schüler berichten wie die Missbrauchsfälle abgelaufen sind (
Sueddeutsche).Ratzingers Beichte (
Sueddeutsche).
08. März 2010. Der Bischof sieht die Würde der Priester verletzt (Welt).
07. März 2010. Das Bistum Regensburg lies Ende der Woche verlauten dass man nicht wisse wen Friedrich Z. missbraucht hat da es ein alter Fall sei der zurück auf die Zeit zwischen 1953 und 1958 gehe. Manfred van Hove dagegen weiss es sehr genau, weil er zu den Opfern gehörte. "Er hatte ein rosiges, dickes Schweinegesicht und stank immer nach Zigarren". Die Wohnung von Z. war direkt mit den Schlafsälen der Kinder verbunden. In den Zimmern waren jeweils 6 Kinder einquartiert. Der Leiter des Internats hatte als Lieblingsknaben Manfred van Hove und zwei weitere Jungen die immer unter einem Vorwand zu ihm gerufen wurden: "Er will mit einem über die Zeugnisnoten sprechen". In seiner Wohnung zog er die Jungen dann oft aus. Auf einem Foto aus der Zeit sieht man den Internatsleiter mit den 3 Jungen im Kreis einer Reisegruppe vor dem Schloss von Versailles in Paris. Die Kinder dachten damals ein Priester könnte nichts falsches machen. Im Zeugniss von van Hove steht der aussagefähige Satz: "Manfreds Trotz und seine Verspieltheit wurden durch bessere Nachgiebigkeit abgelöst"
Friedrich Z. flog irgendwann auf und bekam zwei Jahre Gefängnis. Danach wurde er in die Schweiz an eine Mädchenschule versetzt wo er bis 1982 arbeitete. 1984 ist er gestorben. (
Welt).
05. März 2010. In den 50er und 60er Jahren soll es auch bei den Regensburger Domspatzen zu schwerwiegenden Übergriffen gekommen sein (
BR-Online, Heute, Sueddeutsche, Spiegel). Morgen soll bei den Regensburger Domspatzen ein Informationstag sein bei dem Eltern und Vierklässler die Atmosphäre in dem Musikgymnasium kennenlernen sollen, damit die Kinder eventuell dort auf die Schule gehen. Journalisten wurden ausgeladen (
Focus).
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Mehr zum Geschehen in diesem Jahr findet man in der Wikipedia: 2010
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